Samstag, 9. Mai 2015

Zur Synagoge, dem Gebetshaus des Judentums

Synagoge Köln

Synagoge (Grieschisch synagōgē, "Versammlung"), ist das Gebäude, wo sich die jüdische Gemeinde zum Gottesdienst versammelt. Sie dient manchmal auch als Gemeindezentrum und Bildungsstätte für Kinder und Erwachsene.

Die Synagoge entstand im babylonischen Exil nach der Zerstörung des ersten Tempels im Jahr 597 vor unserer Zeit. 

Die ältesten bis heute ausgegrabenen Bauten stammen aus der griechisch-römischen jüdischen Diaspora. Es handelt sich um Gebäude, die für einen anderen Zweck errichtet und nachträglich zu Versammlungshäusern umgebaut wurden. Sie weisen keinen besonderen Baustil auf, sondern folgen den örtlichen Traditionen, verfügen meist über keinen Aufbewahrungsort für die Torarollen  und sind nicht Richtung Jerusalem ausgerichtet.


Ruinen der Synagoge von Ostia (Italien), 1.-4.Jahrhundert.

Synagogenruine in Bar'am (Israel), 3. Jahrnundert.

Die Synagogen der Welt haben keinen einheitlichen Grundriss, die architektonischen Formen und Ausprägungen sind sehr unterschiedlich.

Synagoge Augsburg

Synagoge Frankfurt/Main

Neue Synagoge Mainz

Der Gebetsraum der Synagoge ist eine symbolischer Entsprechung des Mischkan (hebräisch „Gottes Heimstätte auf Erden“), dem einstigen Jerusalemer Tempel.  

In diesem Bereich, an der Ostwand (in Westeuropa) in Richtung Jerusalem, in einem speziellen Schrein, dem Aron ha-Qodesch (hebr. für Toraschrein), werden die Torarollen (Sifrei-Torah) für die Verlesung aufbewahrt. 

Über dem Aron ha-Qodesch ist eine symbolische Gebotstafel (ähnlich den Zehn Geboten) angebracht.

Über dem Schrein hängt ein Licht, Ner Tamid genannt. Es erinnert an die Feuersäule, die die Israeliten  auf ihrem Weg durch die Wüste Sinai begleitete. 


Während der Gebetszeremonie wird die heilige Tora aus dem Schrein gehoben und auf die Bima  (hebräisch für das Lesepult)  gelegt.

Toraschrein der Münchener Synagoge

Synagogen fielen immer wieder Pogromen um Opfer und wurden zerstört. Dort, wo die Synagogen aus den Stadtbildern verschwanden, wurden nach dem Zweiten Weltkrieg Gedenktafeln angebracht. Allerdings nicht überall.

Plünderung der Judengasse in Frankfurt/Main am 22. August 1614

Synagogenruine in Eisenach nach der Kristall nacht 1938

Gedenkplatte Wittmund

Die Liste der existierenden Synagogen in Deutschland findet Ihr hier.

Quelle

https://de.wikipedia.org/wiki/Synagoge

Freitag, 1. Mai 2015

Zum Davidstern, dem Symbol des Judentums.



Der Davidstern wird nach dem König David(auf Hebräisch Magen David, "Schild Davids") benannt.

Das Symbol besteht aus zwei blauen, ineinander verwobenen, gleichseitigen Dreiecken. Eines weist nach oben und eins nach unten. Deren Mittelpunkte sind identisch. Dadurch entsteht in der Mitte der Darstellung ein regelmäßiges Sechseck. An dessen Seiten schließen sich sechs kleine gleichseitige Dreiecke an. Deren Seitenlänge beträgt jeweils ein Drittel der Seitenlänge der beiden Grunddreiecke.

Der Davidstern wird als Symbol der Beziehung zwischen Menschen und Gott interpretiert. Das nach unten weisendes Dreieck besagt: Der Mensch hat sein Leben von Gott erhaltenDas nach oben weisende Dreieck besagt: Der Mensch wird zu Gott zurückkehren. Die zwölf Ecken des Sterns stellen die Zwölf Stämme Israels dar. Die sechs Dreiecke stehen für die sechs Schöpfungstage und das große Sechseck in der Mitte steht für den siebenten Tag, den Ruhetag.



Der Davidstern kommt vom Hexagramm (Sechsstern). Dies kommt in der Natur nicht selten. Deshalb sind verschiedene Völker unabhängig voneinander dazu gekommen, und sie haben es auch für verschiedene Zwecke benutzt.


Sternförmiger Eiskristall

Salar de Uyuni (Bolivien)

Hexagram auf dem Minarett 
                                                             der Arasta Moschee 
                                                             (Prizren, Kosovo) 


Kabbalistiches Manuskript (13. Jahrnundert)


Banner der jüdischen Gemeinde von Prag (Tschechien) 
                                         im 14. Jahrhundert



Hexagramm an der Friedenskirche (Leipzig)


Flagge von Ulster (Nordirland, Grossbritanien)

Die Bibel erwähnt den Davidstern nirgendwo. Dennoch war das Hexagramm im 4. Jahrhundert vor unserer Zeit zunächst ein allgemein verwendetes dekoratives Motiv. 

Im Frühmittelalter benutzten Muslimen, Christen und Juden das gleichermaßen als Talisman.

Im 14. Jahrhundert hatte die jüdische Gemeinde von Prag bereits ein Banner mit dem Hexagramm auf der Mitte. 

Im 17. Jahrhundert trennte in Wien ein Grenzstein das christliche Viertel durch ein Kreuz vom jüdischen Viertel durch ein Hexagramm. Hier wurde erstmals das Hexagramm als ein dem Kreuz gleichwertiges Symbol der religiösen Identifikation verwendet.

Erst im 18. Jahrhundert wurde der Davidstern im Zuge der Aufklärung und der Gleichberechtigung aller Glaubensrichtungen auf ausdrückliches Verlangen der jüdischen Geistlichen zum Symbol des Judentums. 


Beim 1. Zionistischen Weltgongreß 1897 in Basel, Schweiz, präsentierte David Wolffsohn (1856-1914) den Davidstern als künftiges Symbol des Staates Israel.




Unter dem Nationalsozialismus mussten die Juden mit der Polizeiverordnung vom 1. September 1941 den Gelben Stern zur öffentlichen Kennzeichnung auf ihrer Kleidung tragen.
                                            
Mit der Staatsgründung am 14. Mai 1948 wurde der Davidstern  zum Emblem der Nationalflagge Israels. 

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Davidstern

https://es.wikipedia.org/wiki/Estrella_de_David

https://de.wikipedia.org/wiki/Hexagramm

https://es.wikipedia.org/wiki/Hexagrama